Die Atlaskorrektur ist längst kein Geheimtipp mehr und seit einigen Jahren auch in den Bereichen von Physiotherapeuten, Ärzten, Osteopathen, Zahnärzten, Kieferspezialisten und vielen anderen Gesundheitsexperten angekommen. Vorbehalte und Falschinformationen gibt es gleichzeitig immer noch. Im Folgenden beantworte ich einige ausgewählte, häufig gestellte Fragen. Ich gehe dabei nicht in jedes Detail, denn die Methode bleibt trotz ihrer komplexen Wirkungsweise im Körper genial einfach.
Warum spielen die Faszien eine so große rolle?
Die Faszien (Bindegewebe) durchziehen den ganzen Körper samt der Organe. Über sogenannte Faszien-Ketten steht alles miteinander in Verbindung. Das erklärt unter anderem auch, warum es nach der Atlaskorrektur zu Verbesserungen in atlasfernen Bereichen des Körpers (z. B. reduzierte Knieschmerzen) kommen kann.
Faszien enthalten sehr viel mehr Bewegungssensoren und Schmerzrezeptoren,als sich in den Muskeln und den Gelenken finden lassen. Das macht das Bindegewebe zum grössten Sinnesorgan des Menschen. Es ist eng mit dem vegetativen Nervensystem verbunden und sendet unablässig Signale ins Gehirn. Es sind die Faszien, die uns befähigen, unseren Körper wahrzunehmen und alle Bewegungen zu choreographieren, ohne unser Bewusstsein auf jeden einzelnen Schritt oder Akt lenken zu müssen. Zudem haben Faszien eine emotionale Erinnerung. Sie speichern alles Erlebte, namentlich auch Schmerzen.
Faszien reagieren empfindlich auf verschiedene Reize, darunter Stress, Überlastung durch zu viel Sport ebenso wie Unterforderung durch Bewegungsmangel. Unter solchen Bedingungen verdicken, verkleben und verfilzen sich die elastischen Faszien und senden Signale an die Muskeln mit der Folge, dass diese Entzündungsstoffe ausschütten.
Die Faszienforscher haben insbesondere die Lendenfaszie im Verdacht, nach diesem Szenario Kreuzschmerzen zu verursachen. Die Lendenfaszie ist die grösste Faszie im Körper. Sie liegt oberhalb des Beckens und verbindet die Rückenmuskeln mit dem Gesäss- und den Oberschenkelmuskeln.
Das erklärt auch, warum Rückenschmerzen in diesem Zusammenspiel durch eine grundlegende Optimierung der Körperstatik auf der Basis der Atlaskorrektur stark gelindert werden können.