Pascal Brucher

Begriffe

Manchmal ist es wie bei einem Blick in ein Schwimmbecken: Das bewegte Wasser erlaubt keinen klaren Blick. So können auch bei der Atlaskorrektur Begriffserklärungen helfen, einen besseren Durchblick zu bekommen.

Atlas

Der oberste Wirbel der Halswirbelsäule (HWS) wird Atlas genannt. Er verbindet den Kopf (Schädelbasis) mit dem Rumpf (zweiter Wirbelkörper) und trägt den sechs bis 9 Kilo schweren Schädel. Die Funktion des ersten Halswirbels ist darüber hinaus auch wichtig für die Körperstatik. Entsprechenden Einfluss hat seine Stellung bzw. Positionierung auf das Wohlbefinden. Der Atlas hat keinen Wirbelkörper, sondern besteht in seiner Ringform aus dem vorderen Atlasbogen, dem hinteren Atlashöcker und den Gelenkflächen (Kondylen). Er ist das zentrale Element der beiden Kopfgelenke (siehe unten). Der erste Halswirbel ist am Atlashöcker auch die Ansatzstelle zur tiefen Nackenmuskulatur.

Der Atlaswirbel wurde nach dem griechischen Titanen benannt, der von Zeus bestraft wurde, die Welt und den Himmel für eine Ewigkeit auf seinen Schultern zu tragen. Als erster Halswirbel trägt der Atlas nicht nur den Schädel, sondern ist auch für die Aufhängung, das Gleichgewicht und die Steuerung der Wirbelsäule und des Skeletts verantwortlich.

Axis

Der zweite Wirbel der Halswirbelsäule (HWS) trägt den Name Axis. Wie der griechische Name des Wirbels andeutet, hat der Axis eine Achsenfunktion. Er unterscheidet sich durch seine Form von allen anderen Wirbeln. Der Wirbelkörper ist relativ groß und massiv. Auf der Vorderseite befindet sich an der Oberseite des Wirbelkörpers der Dorn oder Zahn des Axis (Dens axis). Er ist praktisch der fehlende Wirbelkörper des Atlas und liegt exakt dort, wo dem Atlas der Wirbelkörper fehlt. Im Zusammenspiel der ersten beiden Halswirbel (siehe unten) erlangt der Kopf seine Beweglichkeit.

Atlanto-Okzipital-Gelenk

Schädelbasis und Atlas bilden das obere Kopfgelenk, auch Atlanto-Okzipital-Gelenk genannt. Es ermöglicht die Streckung und Beugung des Kopfes.

Atlanto-Axial-Gelenk

Atlas und Axis bilden die unteren Kopfgelenke, auch Atlanto-Axial-Gelenke genannt. Sie ermöglichen die Drehung (Rotation) des Kopfes zu den Seiten. Im Zusammenspiel mit dem oberen Kopfgelenk sind so die feinen Bewegungen des Kopfes auf allen drei Raumebenen möglich.

Atlaskorrektur

Dieser zentrale Begriff bezeichnet die Neupositionierung des ersten Halswirbels (Atlas). Mit Hilfe eines patentierten Massagegerätes wird gezielt Vibrationsdruck auf die kurze Nackenmuskulatur ausgeübt. Die Position des Halswirbels kann sich dadurch optimieren.

Eine dauerhafte Korrektur der Stellung des Atlas ist nach meiner Erfahrung nur mit den Grundlagen der AtlasPROfilax®-Methode möglich. Daher beziehen sich die vorherigen Ausführung ausschließlich auf die AtlasPROfilax®-Technik.

Fehlrotation

Der erste Halswirbel (Atlas) kann durch die Geburt oder genetische Einflüsse in eine Fehlstellung gelangen. Atlas-Therapeuten sprechen dann von einer sogenannten Fehlrotation. Wenn der Atlas falsch ausgerichtet ist, neigt sich der Kopf, und die Wirbelsäule kompensiert die Fehlrotation des Atlas durch eine Drehung bis zum Iliosakralgelenk und versucht den Körperschwerpunkt zu erhalten. Dies kann zu Nackenschmerzen und Schmerzen im unteren Rückenbereich führen und sich auf die gesamte Wirbelsäule auswirken. 

Faszien

Abgeleitet von lateinisch «fascia» (Binde, Band, Bandage), bezeichnet der Begriff so viel wie das Bindegewebe. Doch seit eine internationale «Faszienforschung» in Gang gekommen ist, macht nun der neue Begriff Karriere.

Faszien finden sich fast überall im Körper, in der Haut (wo viele das Bindegewebe ansiedeln und mit Cellulite in Verbindung bringen), aber auch in den Knorpeln, den Knochen, den Gelenken, den Sehnen, den Muskeln und den Organen, einschliesslich des Gehirns und des Rückenmarks.

Vor allem aber ist die moderne Faszienforschung zu der Erkenntnis gekommen, dass alle Faszien im Körper zusammenhängen. Sie bilden ein feinmaschiges Geflecht, das alle Muskeln, Knochen, Organe usw. umhüllt und durchdringt. Das ist am Beispiel der Muskeln so zu verstehen, dass nicht nur der Muskel als Ganzes in ein fasziales Netz verpackt ist, sondern jeder einzelne Muskelstrang und jede einzelne Muskelzelle. Ohne Faszien verlören die Muskeln ihre Form, die Knochen ihren Halt und würden die Organe im Körperinnern keinen Halt finden.

Quelle: Rheumaliga Schweiz

Kurze Nackenmuskulatur

Die kurze Nackenmuskulatur, auch Kopfgelenkmuskulatur genannt, dient sowohl dem Schutz als auch der Beweglichkeit im Bereich des Übergangs von Nacken zum Kopf. Die Kopfgelenke (siehe oben) sind die am besten geschützten Gelenke im ganzen Körper. Sie sind unter vier Schichten von Muskeln gelegen. Das erklärt auch, warum der therapeutische Zugang zur Korrektur der Atlaspostiton herausfordernd ist und nur über die Muskulatur erfolgen kann.

Die Nackenmuskulatur ist für die Drehung, Streckung, Beugung und Neigung des Kopfes zuständig. Ihre vier Muskeln (oberer schräger Kopfmuskel, unterer schräger Kopfmuskel, großer hinterer gerader Kopfmuskel, kleiner hinterer gerader Kopfmuskel) sind entweder mit dem Atlas oder dem Axis verbunden. Entsprechend gestaltet sich das Zusammenspiel mit den Kopfgelenken, um auch feinste Bewegungen des Kopfes zu ermöglichen.

Atlaskorrektur

Leistungen

Kontakt